10.02.2021
Training vor dem Laptop
Präsentiert von unserem Partner: dem Allgäuer Zeitungsverlag
Nachwuchs des FCK bleibt virtuell am Ball
Von Julian Agardi
Kempten Den Fußball hat sich Rico Paetz unter den linken Arm geklemmt, während er zuhause im Wohnzimmer steht und in die Laptop-Kamera spricht. „Die erste Übung ist dafür da, um in den Rhythmus zu kommen“, erklärt der E-Jugend-Trainer des FC Kempten. Vor ihm sind bunte Hütchen aufgestellt. Während Paetz mit seinen Beinen tippelnd durch den Slalom-Parcours läuft, lässt er den Ball zunächst auf sein rechtes Knie tropfen, um ihn danach wieder aufzufangen. Es folgt die gleiche Übung mit dem linken Knie. „Wichtig ist, dass ihr viele kleine Schritte macht“, sagt Paetz und ergänzt: „Schnelle, flüssige Bewegungen!“
Der Jugendtrainer des FCK ist zwar alleine im heimischen Wohnzimmer. Dennoch sind in diesem Moment 22 Augenpaare auf ihn gerichtet. Über die Video-Plattform Zoom veranstaltet der FC Kempten derzeit Online-Trainingseinheiten. Die Jugendspieler sollen auch während der pandemiebedingten Fußballpause weiter trainieren. Nachdem Paetz seinen E-Junioren die Übung vorgemacht hat, sind die Kinder an der Reihe – der Trainer schaut zu und gibt den einen oder anderen Tipp. „Sehr gut Jungs, weiter so“, hört man Paetz zu den Kickern in die Kamera sprechen, ehe er die nächste Aufgabe vorführt.
Für Kinder und Jugendliche ist Sport im Februar 2021 kaum möglich. Die Sportanlagen sind allesamt geschlossen, Training ist verboten. Den Heranwachsenden fehlen dadurch aktuell häufig Struktur und Antrieb. Um dem entgegenzuwirken, hat der FCK seit Anfang Januar für all seine Jugendmannschaften das eben beschriebene Online-Training ins Leben gerufen. „Dazu gibt es aktuell auch keine Alternative“, sagt Vorstandsmitglied Bernhard Lehner. Der Schwerpunkt der Übungseinheiten liege auf der Schulung der Kondition, der Koordination und der Technik.
FCK-Jugendleiter Christopher Tänzel sagt: „Es freut uns, dass die Kinder und Jugendlichen das Training bisher so gut angenommen haben. Man merkt, dass es ihnen Spaß macht, denn die Teilnehmerzahl ist in jedem Training hoch.“ Von der F- bis zur A-Jugend gibt es wöchentlich je zwei Einheiten. „Natürlich wollen wir bei den Kindern auch die Identifikation zum FC Kempten beibehalten“, erklärt Tänzel. „Denn wir hoffen, dass die Zahl derer, die durch die Corona-Pause mit dem Kicken aufhören, so gering wie möglich sein wird.“
Auch Matthias Jörg, Trainer der Landesliga-Mannschaft des FCK, sagt: „Das Training ist eine super Sache. Das ist total wichtig für die Jungs, um das Ballgefühl weiter zu behalten und die Technik zu fördern.“ Außerdem werde dadurch sichergestellt, dass die Jugendlichen zuhause „nicht nur vor dem Fernseher oder der Konsole rumhängen“, sondern auch sinnvollen Tätigkeiten nachgehen und Sport treiben. Denn eines hat auch Vorstandsmitglied Lehner, dessen Söhne bei den E- und F-Junioren des FCK kicken, festgestellt: „Das Training ist ganz schön anstrengend. Aber die Begeisterung ist groß.“